Koffein bremst Eileiter aus

Viel Kaffee zu trinken könnte bei manchen Frauen die Fähigkeit beeinträchtigen, schwanger zu werden
Zuviel Kaffee könnte eine Schwangerschaft erschweren
Zuviel Kaffee könnte eine Schwangerschaft erschweren
© Wissenschaft aktuell, C. Dick-Pfaff
Reno (USA) - Ein hoher Koffeinkonsum könnte es erschweren, schwanger zu werden. Zwar ist die Substanz für ihre anregende Wirkung bekannt, in den Eileitern jedoch bremst sie die Muskelkontraktionen und kann dadurch die Reise des Eis vom Eierstock in die Gebärmutter beeinträchtigen. Das haben US-Forscher in Versuchen mit Mäusen beobachtet. Ihre Erkenntnis könnte einen Erklärungsansatz liefern, weshalb Frauen, die viel Koffein zu sich nehmen, mitunter längere Zeit bis zur Schwangerschaft brauchen, berichten sie im Fachblatt "British Journal of Pharmacology" (DOI: 10.1111/j.1476-5381.2011.01266.x).

"Unsere Experimente wurden an Mäusen durchgeführt, aber dieses Ergebnis kann viel zur Erklärung beitragen, warum es die Chancen einer Frau auf eine Schwangerschaft reduzieren kann, koffeinhaltige Getränke zu trinken", sagt Sean Ward von der University of Nevada School of Medicine. Für eine Schwangerschaft muss das Ei seinen Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter finden. Dabei helfen ihm winzige Härchen sowie Muskelkontraktionen der Eileiterwand. Ward und Kollegen hatten die Funktionsweise der Eileitermuskulatur bei weiblichen Mäusen untersucht und festgestellt: Koffein hemmt die Aktivität bestimmter Zellen in der Eileiterwand, die für die Koordination dieser Kontraktionsbewegungen verantwortlich sind. Tatsächlich spielen die Muskelbewegungen für den Transport des Eis in Richtung Gebärmutter sogar eine größere Rolle als die sich bewegenden Härchen, beobachteten die Forscher. Werden diese Bewegungen gestoppt, kann das Ei seine Reise nicht fortsetzen.

Die Beobachtungen von Ward und Kollegen könnten nicht nur manchen Frauen helfen, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden. Besser zu verstehen, wie die Eileiter arbeiten, könnte darüber hinaus auch tiefere Einblicke in andere Bereiche liefern - etwa Entzündungen im Beckenbereich, bestimmte sexuell übertragbare Krankheiten oder auch die Entstehung von Eileiter- und Bauchhöhlenschwangerschaften.

© Wissenschaft aktuell
Quelle: "Inhibitory effect of caffeine on pacemaker activity in the oviduct is mediated by cAMP-regulated conductances", S. M. Ward et al.; British Journal of Pharmacology (DOI: 10.1111/j.1476-5381.2011.01266.x)


 

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