Körperliche Fitness verbessert räumliches Gedächtnis im Alter
Herz und Atmung von insgesamt 165 Seniorinnen und Senioren im Alter zwischen 59 und 81 Jahren hatte das Team um Art Kramer von der University of Illinois at Urbana-Champaign untersucht. Außerdem stellten die Forscher mit Hilfe der Magnetresonanz-Tomografie fest, welche Dichte die Hippocampi der Versuchsteilnehmer aufwiesen und ließen sie räumliche Aufgaben lösen. "Die fitteren Leute haben einen größeren Hippocampus", erläutert Art Kramer, "und die Menschen, die mehr Gewebe im Hippocampus haben, besitzen ein besseres räumliches Gedächtnis."
Der Hippocampus kommt genau genommen zweimal im Gehirn vor, nämlich in jeder Gehirnhälfte. Die Hippocampi sitzen jeweils im Schläfenlappen und gehören zu den evolutionär ältesten Strukturen des Gehirns. Zuständig ist der Hippocampus für die Festigung des Gedächtnisses, also für die Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis. Menschen, bei denen beide Hippocampi zerstört wurden oder aus medizinischen Gründen entfernt werden mussten, können keine neuen Erinnerungen bilden. Auch für das räumliche Gedächtnis spielt der Hippocampus eine große Rolle. Hier werden beispielsweise die Eindrücke von einer Stadt koordiniert, die dann die "innere Karte" von dieser Stadt bilden. Menschen mit geschädigten Hippocampi können sich zwar im Alltag orientieren, sind aber nicht mehr in der Lage, Wegbeschreibungen zu geben.