Kirchenfenster säubern die Luft
"Jahrhundertelang haben die Menschen nur die schönen Kunstwerke und die Langlebigkeit der Farben geschätzt, doch sie hatten keine Ahnung, dass diese Kunstwerke auch, modern formuliert, photokatalytische Luftreiniger mit nanostrukturierten Goldkatalysatoren sind", erklärt Zhu Huai Yong, Chemieprofessor an der Queensland University of Technology. Er beschreibt, wie Goldpartikel in Nanometergröße (Millionstel Millimeter) vom Sonnenlicht aktiviert werden: "Das elektromagnetische Feld der Sonnenstrahlen koppelt sich mit den Schwingungen der Gold-Nanopartikel und erzeugt eine Resonanzschwingung". Das könne das Magnetfeld an der Goldpartikel-Oberfläche bis zu hundertfach verstärken, so dass dieses wiederum die organischen Schadstoffmoleküle in der Luft aufbrechen könne.
Dass dieser Vorgang bei Raumtemperatur ablaufe, mache einen Einsatz in der Industrie nach Zhus Meinung viel versprechend. Der Prozess sei sehr energieeffizient, da nur die Goldpartikel aufheizten, während bei konventionellen chemischen Reaktionen die gesamte Mischung der Bestandteile erwärmt würden - eine Energieverschwendung, so der Chemiker: "Wenn diese Technologie sich erst einsetzen lässt, um Spezialchemikalien bei Raumtemperatur herzustellen, verspricht dies deutliche Veränderungen der wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen der chemischen Produktion.