Hörprobleme im Alter nicht immer mit Hörgeräten lösbar
Um dem Rätsel auf die Spur zu kommen, ließ das Team um Kelly Harris von der Medical University of South Carolina eine jüngere und eine ältere Versuchsgruppe Wörter in einer Kommunikationssituation mit vielen Hintergrundgeräuschen identifizieren. Die Teilnehmer in der jüngeren Gruppe waren zwischen 19 und 39 Jahren alt, die der älteren Gruppe 61 bis 79 Jahre alt. Dabei zeigte sich, dass jene älteren Erwachsenen, die größte Schwierigkeiten hatten, manche Wörter in einer lebhaften Umgebung auseinanderzuhalten, das geringste Gehirnvolumen in einer Region des auditorischen Cortex besaßen, die als "Heschls Gyrus" bekannt ist.
Doch auch bei den jüngeren Versuchspersonen zeigte sich, dass die Gehirnmasse in Heschls Gyrus unterschiedlich stark ist. "Diese Resultate legen eine beunruhigende Möglichkeit nahe - dass nämlich die geringere Gehirnmasse in diesem Teil des auditorischen Cortex ein Risiko darstellen könnte für Spracherkennungsprobleme im späteren Leben", erklärt Mark Eckert, ein Mitautor der Studie. "Auch wenn es deprimierend ist, so hat doch die Studie von Harris und ihren Kollegen gezeigt, dass die Investition in neuere und bessere Hörhilfen nur ein Teil der Lösung sein kann", sagt Richard Wise vom Imperial College in London, der die Studie kommentiert hat. "Auch das Gehirn, insbesondere der auditorische Cortex, benötigt Hilfe, und das wird nicht so einfach zu erreichen sein."