Hilfreicher Botenstoff aus Fettgewebe
"Unsere Experimente zeigen, dass das Protein Sfrp5 von Fettzellen freigesetzt wird und bei durch Fettleibigkeit verursachtem metabolischem Stress regulierend auf weißes Fettgewebe wirkt", sagt Kenneth Walsh von der Boston University. Der Nachweis des Botenstoffs Sfrp5 gelang den Forschern, indem sie die Genaktivitäten der Fettzellen von schlanken und fettleibigen Mäusen, die kalorienreich ernährt wurden, verglichen. Genetisch veränderte Tiere, die kein Sfrp5 mehr bilden konnten, entwickelten bei fett- und zuckerreicher Kost eine Fettleber. Zudem war ihr Zuckerstoffwechsel gestört und in ihrem Fettgewebe sammelten sich Entzündungszellen, so genannte Makrophagen, an.
Wurden fettleibige, zuckerkranke Mäuse über eine Gentherapie mit Sfrp5 behandelt, verringerten sich die Entzündungen im Fettgewebe und der Zuckerstoffwechsel normalisierte sich. Weitere Experimente zeigten, dass der Botenstoff einen bekannten Signalweg beeinflusst, und dadurch die Aktivität der Makrophagen blockiert und die Zuckerverwertung verbessert. Auch im Bauchfett fettleibiger Menschen war eine starke Entzündung des Gewebes mit einem verringerten Sfrp5-Spiegel gekoppelt, stellten die Forscher fest. Medikamente, die die Wirkung des Botenstoffs verstärken oder simulieren, könnten daher für eine Therapie geeignet sein.