Grippe: Weniger Lungenschäden durch Antioxidantien

In Versuchen mit Zellkulturen schützte eine Vorbehandlung mit Antioxidantien vor reaktiven Sauerstoffverbindungen, die eine Infektion mit Influenzaviren erzeugt
Birmingham (USA) - Schutz vor einer Grippeinfektion bietet nur die frühzeitige Impfung. Um den Verlauf einer bereits akuten Infektion wenigstens abzumildern, könnten Antioxidantien nützlich sein, berichten amerikanische Forscher. In Laborversuchen konnten sie zeigen, dass ein Protein des Influenzavirus Lungenzellen schädigt, indem es reaktive Sauerstoffverbindungen erzeugt. Eine Vorbehandlung mit Antioxidantien inaktiviert diese Verbindungen und verringert die Zellschäden, schreiben die Wissenschaftler im "FASEB Journal".

"Wir wollen besser verstehen, wie das Influenzavirus die Lungen schädigt, um neue Behandlungen entwickeln zu können", sagt Sadis Matalon von der University of Alabama in Birmingham. Er und seine Kollegen stellten fest, dass das M2-Protein der Viren wichtige Transportproteine, so genannte Natriumkanäle, der befallenen Lungenzellen zerstört und dadurch lebensbedrohliche Schäden verursachen kann. In Versuchen mit Froscheiern, denen die menschlichen Transportproteine und das M2-Protein injiziert wurden, fanden sie heraus, dass das Virusprotein den Spiegel an reaktiven Sauerstoffverbindungen erhöht und so die Natriumkanäle zerstört. Wurden die Froscheier allerdings zuvor mit Glutathionester behandelt, die als Antioxidans wirken, verringerten sich die Schäden durch das M2-Protein. Experimente mit menschlichen Lungenzellen bestätigten die Ergebnisse der Forscher.

©Wissenschaft aktuell
Quelle: "Influenza virus M2 protein inhibits epithelial sodium channels by increasing reactive oxygen species", Ahmed Lazrak et al.; The FASEB Journal, Vol. 23, p. 3829, doi:10.1096/fj.09-135590;


 

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