Glaskügelchen lassen Knochen schneller heilen
Bob Newport von der University of Kent stellte mit seinen Kollegen in einem Sinterprozess hochporöse Glaskügelchen aus Silizium- und Kalziumoxid her. Zusätzlich angereichert mit Kalziumnitrat kann sich dieses Material im Körper eines Patienten restlos auflösen und dabei die Bildung von neuem Knochengewebe unterstützen. Das gelingt, weil Kalziumionen Gene in menschlichen Knochenzellen so aktivieren, dass sie verstärkt neues Knochengewebe aufbauen. Weitere Versuche zeigten, dass diese Wachstumsförderung stark von einer genau abgestimmten Freisetzungsrate der Kalziumionen abhängt.
Schon heute kann das Knochenwachstum mit bioaktiven Werkstoffen und Mineralien unterstützt werden. Die britischen Glaskügelchen haben jedoch das Potenzial, diesen Prozess weiter zu optimieren. Reif für eine Implantation sind sie allerdings noch nicht, klinische Versuche könnten in etwa fünf Jahren beginnen. Als fernes Ziel hoffen die Forscher, sogar zertrümmerte Knochen zur Selbstheilung anregen und damit auf Dauerimplantate verzichten zu können.