Frühes Rauchen erhöht Risiko für Multiple Sklerose
"Studien zeigen, dass Umweltfaktoren eine bedeutende Rolle bei Multipler Sklerose spielen", so Joseph Finkelstein von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore. "Frühes Rauchen ist ein Umweltfaktor, der vermieden werden kann." Finkelstein und seine Kollegen hatten 87 MS-Patienten anhand ihres Nikotinkonsums in drei Gruppen eingeteilt: Nichtraucher, frühe Raucher, die vor dem Alter von 17 angefangen hatten zu rauchen, und späte Raucher, die mit 17 oder später angefangen hatten. Deren Daten verglichen sie mit denen von 435 Vergleichspersonen, die nicht an der chronisch-entzündlichen Erkrankung des Zentralnervensystems litten.
Frühe Raucher hatten eine 2,7-fach höhere Wahrscheinlichkeit, MS zu entwickeln als Nichtraucher, stellten die Forscher fest. Bei späten Rauchern fanden die Mediziner dagegen keinen Zusammenhang zu der Erkrankung. Unter den MS-Patienten hatten 32 Prozent sehr früh mit dam Rauchen angefangen, bei den Vergleichpersonen waren es dagegen nur 19 Prozent. Sehr früher Nikotinkonsum wirkt sich demnach auf die Entwicklung der Erkrankung des Zentralnervensystems aus, vermuten Finkelstein und Kollegen aufgrund der statistischen Analysen ihrer Studie.
Die Beobachtung bestätigt: Vor allem die Kinder- und Jugendzeit scheint ein zentrales Zeitfenster für die Entstehung der Krankheit zu sein. Dafür spricht auch etwa die Beobachtung, dass Menschen, die als Kinder oder Jugendliche von Zonen mit hoher MS-Häufigkeit in Zonen mit niedriger MS-Häufigkeit übersiedeln oder umgekehrt, das Risiko der Zielregion annehmen. Bei älteren Menschen ist dies nicht der Fall, für sie gilt das Erkrankungsrisiko ihres Herkunftslandes.