Frühe Zeichen: Bereits leicht erhöhter Blutdruck in jungen Jahren schädigt das Herz

Junge Erwachsene mit erhöhten, aber noch normalen Blutdruckwerten sollten Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um das spätere Infarktrisiko zu senken
San Francisco (USA) - Ein erhöhter Blutdruck bei jungen Erwachsenen vergrößert nicht nur das Risiko einer späteren Arteriosklerose. Auch bei einem grenzwertig noch normalen Blutdruck lassen sich bereits Schäden in den Herzkranzgefäßen nachweisen, berichten amerikanische Mediziner: Bei 18- bis 30-jährigen Testpersonen mit einem systolischen Blutdruck zwischen 120 und 140 mm Hg zeigten sich 20 Jahre später häufiger Kalziumablagerungen in den Blutgefäßen als bei anderen Probanden. Solche Ablagerungen gelten als Vorzeichen einer Verkalkung. Junge Erwachsene sollten durch Kontrollen und vorbeugende Maßnahmen darauf achten, ihren Blutdruck nicht über 120 mm Hg ansteigen zu lassen, schreiben die Forscher im Fachblatt "Annals of Internal Medicine".

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass ein mäßig erhöhter Blutdruck selbst schon schädlich sein könnte, und nicht nur, weil er ein Vorzeichen von krankhaftem Bluthochdruck ist", sagt Mark Pletcher von der University of California in San Francisco. Er und seine Kollegen hatten über einen Zeitraum von 20 Jahren Blutdruckmessungen bei 3560 jungen Erwachsenen vorgenommen. Bei 635 Probanden stieg in dieser Zeit der systolische Messwert auf 120 bis 140 mm Hg an. Aufnahmen mit dem Computertomographen ergaben, dass sich bei diesen Personen deutlich mehr Kalzium in den Wänden der Herzkranzgefäße abgelagert hatte als bei denjenigen mit niedrigerem Blutdruck.

Durch körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und Gewichtskontrolle sollten junge Erwachsene versuchen, ihren Blutdruck unter 120 mm Hg zu halten. Dadurch, so die Forscher, würde die Gefahr eines Herzinfarkts im späteren Leben sinken. Ob es sinnvoll wäre, dazu auch Blutdruck senkende Medikamente einzusetzen, müssten weitere Studien erst noch prüfen.

Annals of Internal Medicine
Quelle: "Prehypertension during Young Adulthood and Coronary Calcium Later in Life", Mark J. Pletcher et al.; Annals of Internal Medicine, Vol. 149, p. 91 (2008)


 

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