Frosch färbt gelb ab
„Wir können nicht sagen, ob sich die Farbe irgendwie zur Abwehr von Fressfeinden eignet, weil wir keinerlei giftige Komponenten finden konnten“, sagt Andreas Hertz. „Vielleicht lässt sich die Farbe einfach nur leicht abwaschen und hat gar keine spezielle Funktion. Wie auch immer: Diese Besonderheit dieser neuen Art bleibt rätselhaft.“ Die Farbe ist aber nicht das einzig Besondere an den Amphibien. Sie erregten die Aufmerksamkeit der Biologen mit ihren ungewöhnliche Rufen: Die Paarungsrufe der Männchen dieser Art unterschieden von allem, was die Forscher jemals im Regenwald gehört hatten. Sie hatten daher schon den Verdacht, es könne sich um eine neue Art halten. Im dichten Regenwald war es allerdings alles andere als einfach, die winzigen Tiere auch tatsächlich zu entdecken, geschweige denn zu fangen. „Als wir schließlich die ersten Exemplare mit der Hand fingen, stellten wir fest: Beim Anfassen färben sich die Finger gelb“, erzählt Hertz. Diese Eigenschaft greift auch der wissenschaftliche Name auf: Diasporus citrinobapheus.
Neben der Farbe untersuchten die Forscher Körperaufbau, Lautäußerungen und genetische Daten mehrerer Individuen und verglichen die Merkmale mit denen nah verwandter Arten. So können sie sicher sein, dass es sich bei D. citrinobapheus um eine neue Art in der Familie der Eleutherodactylidae handelt.