Feinkost für Neandertaler
Zwar war der moderne Mensch (Homo sapiens sapiens) noch etwas effizienter darin, das Maximum an Essbarem in seiner Umgebung ausfindig zu machen, so das Team um Chris Stringer vom Natural History Museum in London. Doch die Unterschiede verwischen immer mehr. Nach den Knochenresten in den Neandertaler-Höhlen von Gibraltar zu urteilen, haben die Neandertaler offenbar Seehunde gehäutet und zerteilt. Nicht immer haben sie das Fleisch gebraten, Vieles wohl roh verspeist. Sie hatten allerdings schon erkannt, dass sie an Knochenmark besser herankamen, wenn sie das jeweilige Tier brieten. Auch die Essbarkeit von Muscheln war den Neandertalern bekannt. Die Forscher fanden Muschelschalen in Ascheresten. Das deutet darauf hin, dass die Neandertaler die Muscheln in der Nähe eines Feuers wärmten, damit sich die Schalen öffneten.
Insgesamt fanden die Forscher in den Höhlen Hinweise auf verspeiste Delfine, Seehunde, Muscheln, aber auch von Rotwild, Bären und Hasen.
doi:10.1073/pnas.0805474105