Es gibt sie doch: Siegesserie bei Sportlern
"Die Forschung wirft neues Licht auf einen alten Streit", sagt Gur Yaari von der Yale School of Medicine. "Wissenschaftler behandelten Siegessträhnen als fehlerhafte Wahrnehmung von zufälligen Mustern, während typische Sportfans stets von der tatsächlichen Existenz der Erfolgsserien überzeugt waren. Unsere Ergebnisse unterstützen die Sicht der Sportfans." Yaari geht davon aus, dass sich die Beobachtungen möglicherweise auch auf andere Lebensbereiche übertragen lassen: "Während unsere Resultate aus der Sportwelt stammen, könnten deren Interpretationen viel weiter reichen."
Yaari und seine Kollegen hatten zusammen mit israelischen Forschern alle Freiwürfe der Profi-Basketball-Liga NBA in einem Zeitraum von fünf Jahren (2005 – 2009) ausgewertet. Dabei sahen sie ein Phänomen bestätigt, das seit ersten Untersuchungen in den 80er Jahren mit dem Begriff "heiße Hand" umschrieben wird: Erzielt ein Sportler ein positives Resultat, in diesem Fall also einen Korb-Treffer, wird er auch hinterher erfolgreicher sein. Dabei ist bisher jedoch noch nicht abschließend geklärt, was dieses Phänomen verursacht. Liegt es daran, dass Erfolge weitere Erfolge nach sich ziehen, genauso wie Fehlschläge nachfolgende Pleiten begünstigen? Oder sind die Beobachtungen einfach auf bessere oder schlechtere Phasen von Sportlern zurückzuführen? Yaari meint, dass letzteres der Fall ist.