Eltern und Lehrer finden Sport wichtiger als Musik
75 Prozent der Eltern lassen ihre Kinder notfalls eine Klassenarbeit oder eine Klausur versäumen, wenn der Termin zeitgleich mit mit einem wichtigen Wettkampf liegt. Bei den Eltern musikbegabter Schüler sieht dies ganz anders aus: Nur 47 Prozent halten einen Musikauftritt ihrer Kinder für wichtiger als eine Schulprüfung. Zu diesen Ergebnissen ist das Team um Avigdor Klingman von der Universität Haifa gekommen, das über 200 Schüler der 7. bis 12. Klasse sowie 70 Eltern und etwa 15 Pädagogen in Nordisrael befragt hat.
Besonders Leichtathleten werden von ihren Eltern und ihrer Schule gefördert. 63 Prozent der Leichtathleten gaben an, dass die Schule bereit war, für sie Nachhilfestunden zu organisieren. Mannschaftssportler wurden weniger unterstützt; nur elf Prozent bekamen Förderunterricht von ihrer Schule. Und beim musikalischen Nachwuchs waren es nur noch ganze acht Prozent, denen Förderunterricht angeboten wurde.
Dabei macht Musik die Schüler offenbar insgesamt glücklicher als Sport. Nach Enttäuschungen in ihrem Betätigungsgebiet befragt, gaben 70 Prozent der Athleten und 60 Prozent der Mannschaftssportler an, schon herbe Enttäuschungen in ihrem Sport erlebt zu haben. Bei den jungen Musikern waren es hingegen nur 28 Prozent.
Warum der Sport dennoch so bevorzugt wird, beantworteten die befragten Schulleiter ganz unumwunden: "Sport ist so populär wie Kommunikationselektronik, aber darüber hinaus heben Erfolge im Sport das Ansehen einer Schule. Das schaffen andere Fächer nicht."