Eiweiß im Urin sagt Bluthochdruck voraus

Derzeit gültige Grenzwerte sollten gesenkt werden
Boston (USA) - Albumin ist ein Hauptbestandteil der Eiweiße im Blut. Werden größere Mengen davon mit dem Urin ausgeschieden, kann eine Fehlfunktion der Nieren vorliegen. Bei Bluthochdruck- und Diabetespatienten gilt eine Albuminurie als Hinweis auf eine Gefäßerkrankung. Jetzt haben amerikanische Mediziner festgestellt, dass auch nur leicht erhöhte Albuminwerte bei Gesunden mit einem steigenden Risiko von Bluthochdruck verbunden sind. Die Ergebnisse zeigen, dass die derzeitig gültigen Albumin-Normalwerte korrigiert werden sollten, schreiben die Forscher im "Journal of the American Society Nephrology".

"Es ist Zeit, unser jetziges Konzept einer 'normalen' Albuminausscheidung zu überdenken", erklären John Forman und seine Kollegen vom Brigham and Women's Hospital in Boston. Sie hatten medizinische Daten von 2200 Frauen aus zwei Langzeitstudien ausgewertet. Bei allen Probandinnen lagen anfangs die Urinwerte für Albumin im normalen Bereich und niemand litt unter Bluthochdruck oder Diabetes. Von den älteren Frauen (Durchschnittsalter: 65 Jahre) mit den höchsten Albuminwerten stieg innerhalb von vier Jahren das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, um 76 Prozent im Vergleich zu denen mit den niedrigsten Werten. Bei den jüngeren Frauen (Durchschnittsalter: 44 Jahre) waren hohe Albuminwerte mit einem um 35 Prozent erhöhten Risiko gekoppelt. Bei der statistischen Auswertung wurden andere Einflussfaktoren wie Body-Mass-Index, Tabakkonsum, körperliche Aktivität und erbliche Belastung berücksichtigt. Um frühzeitig Vorsorgemaßnahmen gegen Bluthochdruck treffen zu können, so die Autoren, sollten die Normwerte für die Albuminausscheidung gesenkt werden.

American Society of Nephrology
Quelle: "Higher Levels of Albuminuria within the Normal Range Predict Incident Hypertension", John P. Forman et al.; Journal of the American Society Nephrology, Online-Publikation, doi:10.1681/ASN.2008010038


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg