Domestizierung ließ Farbenvielfalt des Pferdefells vor 5000 Jahren explodieren
"Unsere Ergebnisse lassen sich am besten durch selektive Zucht erklären, was Domestizierung als die Ursache für die beobachteten Veränderungen der Färbung stützt", schreiben Arne Ludwig vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin und seine Kollegen. "In Anbetracht der raschen Veränderung schließen wir, dass die Pferde-Domestizierung in der Region der Eurasischen Steppe vor etwa mindestens 5000 Jahren begann." Ludwig und seine Kollegen hatten acht Mutationen in sechs Genen ausgemacht, welche die Informationen für die Fellfarbe enthalten. Sie analysierten die fossilen Überreste von Pferden aus Sibirien, Ost- und Zentral-Europa sowie von der Iberischen Halbinsel und verglichen entsprechende DNA-Sequenzen.
Dabei stellten sie bei Pferden aus Sibirien und Ost-Europa einen rapiden Anstieg der Fellfarben-Variationen in der Bronzezeit vor rund 5000 Jahren fest. Bei Exemplaren aus Spanien fanden sie dagegen bis zum Mittelalter keine Farbveränderungen. Aus ihren Beobachtungen schließen sie: Die Domestizierung des Pferdes begann vor etwa 5000 Jahren in der Eurasischen Steppe.