Dickkopfdinosaurier: Bestens gerüstet gegen Kopfstöße

"Dies herauszufinden bringt uns näher an das Sozialleben: Ist es wahrscheinlicher, dass Pachycephalosaurier einfach nur mit ihren kuppelförmigen Schädeln prahlten so wie ein Pfau mit seinen Schwanzfedern", erläutert Eric Snively, Absolvent der University of Calgary, mittlerweile Forscher an der Ohio University, "oder stießen sie mit ihren Köpfen zusammen wie Moschusochsen?" Indem sie heftig mit den Köpfen aneinander stoßen, tragen Männchen ihre Konkurrenzkämpfe um die Gunst von Weibchen aus. Gemeinsam mit seiner Kollegin Jessica Theodor von der University of Calgary verglich Snively zwei Pachycephalosauria-Arten - Stegoceras und Prenocephale - mit einigen heute lebenden Arten, bei denen unterschiedliche Kämpfe unter Rivalen üblich sind - darunter Antilope, Dickhornschaf und Moschusochse. Sie nutzten dazu Kernspinaufnahmen und Analysen der auf die Schädel wirkenden Kräfte. Spezielle statistische Methoden halfen ihnen dabei, anhand des Körperbaus auf das tatsächliche oder hypothetische Verhalten zu schließen.
Schädelbau steckt Stöße spielend weg
Die meisten Arten, bei denen Kopfstöße vorkommen, haben gut an dieses Verhalten angepasste Schädelkuppen. Ähnlich wie bei einem guten Motorradhelm liegt außen eine feste Schicht mit einem eher schwammartigen Material darunter, welches die Energie gut abdämpfen kann. Dann folgt eine steife, wirklich dichte Schicht direkt über dem Gehirn. Snively und Theodor stellten bei ihren Untersuchungen fest: Der Schädel des etwa schäferhundgroßen Stegoceras etwa besaß sogar noch eine Extraschicht dichten Knochens in der Mitte. Er konnte damit Kräften, wie sie bei heftigen Zusammenstößen der Köpfe vorkommen, hervorragend standhalten. Das Gehirn war durch das kuppelförmig aufgewölbte Schädeldach besser geschützt als bei heute lebenden Arten, bei denen Kopfstöße zum Verhaltensrepertoire gehören. Dies zeigt, dass manche Pachycephalosaurier durchaus in der Lage waren, heftige Stöße spielend wegzustecken.