Diabetes: Bauchfett ist nicht gleich Bauchfett
„Bei Übergewichtigen führt nicht zwingend zu Diabetes, wie viel Fett jemand hat, sondern vielmehr, wo das Fett bei jemandem lokalisiert ist“, erläutert James A. de Lemos vom University of Texas Southwestern Medical Center. Die biologischen Unterschiede zwischen tiefer sitzendem Fett und Unterhautfett zu verstehen, könne Ärzten dabei helfen, effektiver gegen Übergewicht vorzugehen. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte de Lemos insgesamt 732 Übergewichtige im Alter zwischen 30 und 65 Jahren untersucht, die weder an Diabetes noch an Herzkreislauferkrankungen litten. Mit Hilfe bildgebender Verfahren wie Magnetresonanztomographie hatten die Forscher die genaue Verteilung des Fetts im Unterbauch der Probanden bestimmt. Außerdem wurden weitere Faktoren in die Analysen einbezogen, darunter bestimmte Blutwerte, den Body Mass Index (BMI) und die sogenannte Insulinresistenz. Eine erhöhte Insulinresistenz bedeutet, dass die Körperzellen vermindert auf Insulin ansprechen – ein Faktor, der bei der Entwicklung von Diabetes vom Typ II eine zentrale Rolle spielt.
Nach sieben Jahren untersuchten die Mediziner die Teilnehmer erneut. Elf Prozent hatten inzwischen einen Diabetes entwickelt. Vorstufen der Stoffwechselerkrankung einbezogen, waren es sogar 39 Prozent. Die Forscher stellten fest: Bei denjenigen Probanden, die einen Diabetes oder Vorstufen aufwiesen, lag das Bauchfett mehr um die inneren Organe. Auch andere Faktoren wie eine erhöhte Insulinresistenz oder Fälle von Diabetes in der Familie waren mit einem erhöhten Diabetes-Risiko verbunden. Keine Rolle spielte dagegen der bloße BMI, das Körperfett insgesamt oder das Bauchfett, das im Unterhautfettgewebe lag.