Das tägliche Glas Wein ist auch nach einem Infarkt gesund

Auch bei Menschen mit einer Vorgeschichte von Herz- und Gefäßkrankheiten nützt mäßiger Alkoholkonsum der Gesundheit
Campobasso (Italien) - Nicht nur Gesunde, auch Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben, profitieren von einem geringen bis mäßigen Alkoholkonsum. Das ist das Ergebnis einer Metastudie italienischer Forscher. Demnach ist der Schutzeffekt ähnlich stark ausgeprägt wie bei gesunden Menschen: Eine tägliche Alkoholmenge von ein bis zwei Gläsern Wein verringert sowohl das generelle Sterberisiko im jeweiligen Untersuchungszeitraum als auch die Wahrscheinlichkeit, an einem Infarkt zu sterben. Der Alkoholkonsum sollte kombiniert sein mit anderen Elementen eines gesunden Lebensstils, wobei die Ernährung eine wichtige Rolle spielt, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of the American College of Cardiology".

"Wir haben Grund zu der Annahme, dass alkoholische Getränke bei Menschen, die bereits von einer ischämischen Gefäßerkrankung betroffen sind, denselben Schutzmechanismus bewirken wie bei Gesunden", sagt Augusto Di Castelnuovo aus dem Forscherteam von Licia Iacoviello von der Università Cattolica del Sacro Cuore in Campobasso. Die Forscher werteten Daten aus acht prospektiven Studien aus, an denen insgesamt 16.350 vorerkrankte Personen aus den USA, Schweden, Japan und Großbritannien teilgenommen hatten.

Den stärksten Schutz vor einem erneuten Infarkt hatten diejenigen, die täglich 26 Gramm Alkohol konsumierten. Im Vergleich zu ganz abstinenten Probanden verringerte sich ihr Risiko um 22 Prozent. Ein um 18 Prozent geringeres generelles Todesrisiko ergab sich, wenn fünf bis zehn Gramm Alkohol pro Tag zugeführt wurden. Dabei sei wichtig, dass sich die geringe bis mäßig große Menge an Alkohol regelmäßig auf jeden Tag der Woche verteilt und nicht an nur ein oder zwei Tagen der Woche getrunken wird, betont Iacoviello. Die Ergebnisse der Studie seien aber auch keine Aufforderung an Wenigtrinker, ihren Alkoholkonsum zu erhöhen. Insbesondere Menschen mit Vorerkrankungen sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie ihre Trinkgewohnheiten umstellen.

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Quelle: "Alcohol Consumption and Mortality in Patients With Cardiovascular Disease: A Meta-Analysis", Simona Costanzo et al.; Journal of the American College of Cardiology, Vol. 55, Issue 13, p. 1339, doi:10.1016/j.jacc.2010.01.006


 

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