Darmkrebsgefahr bei Prostatakarzinom

Bei Prostatakrebspatienten kommt es häufiger zum Wachstum von Darmpolypen als bei gesunden Männern
San Antonio (USA) - Männer, die an Prostatakrebs erkrankt sind, haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Das schließen amerikanische Mediziner aus einer Studie, die zeigt, dass sich bei diesen Krebspatienten mehr Darmpolypen entwickeln als bei Vergleichspersonen. Aus solchen Wucherungen der Darmschleimhaut, so genannten Adenomen, können Karzinome entstehen. Nach einer Prostatakrebsdiagnose seien daher regelmäßige Kontrolluntersuchungen zu empfehlen, sagten die Forscher auf einer Konferenz des American College of Gastroenterology in San Antonio.

"Darmkrebs und Prostatakrebs sind zwei der häufigsten Krebsarten bei Männern. Unsere Studie zeigt erstmals, dass für Männer mit Prostatakrebs Darmspiegelungen als Vorsorgemaßnahme besonders wichtig sind", sagte Ognian Pomakov von der University at Buffalo. Er und seine Kollegen werteten medizinische Daten von 2011 Männern aus, bei denen routinemäßige Darmspiegelungen durchgeführt worden waren. 188 dieser Personen waren an Prostatakrebs erkrankt. Von diesen entwickelten 48 Prozent Darmpolypen im Vergleich zu 31 Prozent bei den anderen. Auch die Häufigkeit fortgeschrittener Adenome war bei den Prostatakrebspatienten erhöht. Größere Studien sollten nun prüfen, so die Forscher, ob nach einer Prostatakrebsdiagnose eine Darmspiegelung auch bei Männern unter 50 Jahren sinnvoll wäre.

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Quelle: "Increased Risk of Colorectal Adenomas in Patients with Prostate Cancer", Madhusudhan Sunkavalli et al.; Beitrag zum Kongress des American College of Gastroenterology in San Antonio


 

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