Da lacht das Herz: Forelle blau statt Müllerin

Die Art der Zubereitung ist entscheidend, wenn es um die gesundheitsfördernde Wirkung der in Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren geht
Gebacken ist Forelle offenbar gesünder
Gebacken ist Forelle offenbar gesünder
© Wikimedia Commons, LoopZilla
Orlando (USA) - Wenn Omega-3-Fettsäuren die Gesundheit von Herz und Gefäßen fördern sollen, reicht es nicht, einfach nur Fisch zu essen. Auch dessen Zubereitung spielt eine zentrale Rolle. Hinweise darauf haben hawaiianische Forscher bei einer umfangreichen Datenanalyse gefunden wie sie auf einer Tagung der American Heart Association in Orlando berichteten. Ihren Beobachtungen zufolge wäre Forelle blau wohl gesünder als Forelle nach Müllerin Art, denn bei gekochtem oder gebackenem Fisch sind die Gefäß und Herz schützenden Effekte deutlicher als bei gebratenem, gesalzenem oder getrocknetem. Die Zusammenhänge zwischen Omega-3-Fettsäuren und einer Schutzwirkung beim Menschen sind allerdings sehr komplex und ändern sich mit Details wie zum Beispiel Geschlecht oder Herkunft.

"Unsere Ergebnisse können dabei helfen, Leuten zu erklären, wie viel Fisch sie essen sollen und wie sie ihn kochen sollten, um Herzerkrankungen vorzubeugen", erklärte Lixin Meng von der Universität Hawaii in Manoa. "Es scheint, dass es vorteilhaft ist, Fisch zu kochen oder zu backen und mit einer natriumarmen Sojasoße und Tofu zuzubereiten, während das beim Verzehr von gebratenem, gesalzenem oder getrockneten Fisch nicht der Fall ist." Gesalzen oder getrocknet kann Fisch - zumindest bei Frauen - sogar eher nachteilig für die Herzgesundheit sein, legen die Beobachtungen nahe. Meng und Kollegen hatten die Daten von mehr als 185.000 Männern und Frauen analysiert, die an einer umfangreichen Langzeit-Gesundheitsstudie mit Menschen unterschiedlichster ethnischer Herkunft teilnahmen. Sie untersuchten dabei, wie viele Omega-3-Fettsäuren aus unterschiedlichen Nahrungsmitteln wie diversen Fisch- und Sojaprodukten die Teilnehmer zu sich nahmen und wie sie die Lebensmittel zubereiteten.

Die Forscher verglichen dabei nicht unmittelbar gekochten oder gebackenen Fisch mit gebratenem. Doch sie konnten anhand der aufgetretenen Herztode die Risiken für Herzerkrankungen abschätzen, welche Zubereitungsarten vermutlich eher eine Schutzwirkung haben. "Wir sehen klar: Je höher die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren mit der Nahrung, desto geringer ist für Männer das Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben", so Meng. Bei Frauen dagegen scheint der Verzehr der Fettsäuren relativ unabhängig von der aufgenommen Menge zu schützen. Bei ihnen war der beobachtete Effekt allerdings nicht durchweg signifikant, stellten die Forscher fest. Tofu wiederum hatte insgesamt einen schützenden Effekt auf Herz und Gefäße.

Da die Untersuchung einige Schwachstellen aufweist, sind weitere Studien zum Thema notwendig. So kontrollierten die Forscher beispielsweise nicht, ob sich die Ernährungsweise mit der Zeit veränderte oder welchen Einfluss Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren haben.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Fish Consumption an Ethnic Differences In Coronary Heart Disease Mortality in a Multiethnic Cohort", Lixin Meng et al.; American Heart Association's Scientific Sessions 2009 (APS. 207.01, Board 2071, 1404)


 

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