Chorea Huntington: Neue Therapie schützt das Hirn
"Kognitive Störungen beginnen früh und verschlimmern sich, wenn die Krankheit fortschreitet. Das trägt zur Arbeitsunfähigkeit bei und erschwert die Ausübung von Alltagsaktivitäten", erklären Tiffini Voss von der University of Virginia und Kollegen aus Nordamerika, Australien und Europa. An ihrer Doppelblindstudie nahmen 91 Patienten mit schwach bis mäßig stark ausgeprägter Chorea Huntington teil. Sie erhielten 90 Tage lang dreimal täglich Latrepirdin oder ein Placebo. Zu Beginn und nach Abschluss der Behandlung wurden Gedächtnistests durchgeführt. Dabei verbesserten die Probanden, die mit dem Medikament behandelt wurden, ihre Ergebnisse, während die der Placebogruppe gleich blieben. Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen mit gleicher Häufigkeit auf.
Latrepirdin stabilisiert und verbessert die Funktion der Mitochondrien, den Energie erzeugenden Bestandteilen der Zellen. Wahrscheinlich ist eine Fehlfunktion der Mitochondrien von Nervenzellen eine Hauptursache für die Symptome der Huntingtonkrankheit. Das zur Therapie zugelassene Medikament Tetrabenazin und einige andere Mittel wirken auf die Bewegungsstörungen, verbessern aber die Hirnleistung nicht. Die durch ein defektes Gen verursachte Krankheit führt innerhalb von 20 Jahren nach ihrem Ausbruch zum Tod.