Brustkrebs: Neues Verfahren erspart Biopsie
„Bei der Mehrheit der Brustkrebspatientinnen, denen Wächterlymphknoten entnommen werden, lassen sich keine Metastasen nachweisen“, sagt David Morse vom Moffitt Cancer Center in Tampa, der Leiter des Forscherteams. Üblicherweise wird nach der Krebsdiagnose ein Lymphknoten zwischen Brust und Achselhöhle entnommen und mikroskopisch auf Krebszellen untersucht. Ist der Nachweis positiv, ist eine aggressivere Therapie erforderlich als bei negativem Befund. Die Methode liefert aber in fünf bis zehn Prozent der Fälle ein falsch negatives Ergebnis. Nach dem operativen Eingriff können Komplikationen auftreten, darunter Lymphödeme, Nervenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Arms.
Morse und seine Kollegen wollen dieses Vorgehen zum Nachweis von Metastasen nun durch ein bildgebendes Verfahren ersetzen, für das keine Biopsie nötig ist. Stattdessen werden fluoreszenzmarkierte monoklonale Antikörper injiziert, die zwei Formen des Enzyms Carboanhydrase an der Oberfläche von Brustkrebszellen erkennen und daran andocken. Anschließend lassen sich dann in Aufnahmen mit Fluoreszenztomographie die markierten Zellen sichtbar machen. Auf diese Weise konnten die Mediziner bei Mäusen und bei menschlichen Gewebeproben mit hoher Empfindlichkeit Lymphknoten-Metastasen nachweisen. Die Methode, so die Forscher, wäre nicht nur mit weniger Risiken für die Patientinnen verbunden, sondern auch kostengünstiger als eine Biopsie.