Bluttest auf Hirnschäden bei Boxern?

"Die Schläge scheinen eine Schädigung der Nervenzellen zu bewirken, die relativ lange Zeit andauert", sagt Henrik Zetterberg von der Universität Göteborg. Denn die Blutproben, die er und seine Kollegen von der Erciyes University untersuchten, waren den Probanden erst nach einer zweimonatigen Boxpause entnommen worden. Auch nach dieser Zeitspanne war der Blutspiegel des für Gehirnzellen typischen Enzyms Neuronenspezifische Enolase (NSE) bei den 44 Männern mehr als doppelt so hoch wie bei einer Kontrollgruppe. Die Messwerte für andere Proteine, die als Merkmal für eine Schädigung von Gehirnzellen gelten, waren dagegen nicht erhöht.
Es wäre interessant, so Zetterberg, über eine längere Zeit Blutproben von Boxern nach einem Knockout zu entnehmen, um zu sehen, wie sich der NSE-Spiegel verändert. Wenn sich der Bluttest als zuverlässig erweist, könnten damit besonders gefährdete Boxer erkannt und vor einem erhöhten Verletzungsrisiko gewarnt werden.