Bestätigt: Passivrauch fördert Schulfehltage
"Der Einfluss auf die Gesundheit, mit einem Raucher zusammen zu leben, ist möglicherweise noch weit umfangreicher als unsere Studie zeigt", erläutert Douglas E. Levy vom Mongan Institute for Health Policy am Massachusetts General Hospital in Boston. "Wir haben lediglich drei Gesundheitsbeschwerden abgefragt, die mit Passivrauch in Verbindung gebracht werden - und wir kennen noch einige mehr." Außerdem seien die Fehltage, die sie angeben, lediglich Durchschnittswerte. Daher sei es sehr wahrscheinlich, dass einzelne Kinder weit mehr Tage versäumen, weil sie zusammen mit Rauchern leben. Levy und seine Kollegen hatten Daten von mehr als 3.000 Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren analysiert, deren Familien an einer großen Gesundheitsstudie teilgenommen hatten. Die Teilnehmer waren unter anderem danach gefragt worden, wie viele Raucher innerhalb des Zuhauses rauchten, wie viele Schultage die Kinder aufgrund von Krankheiten oder Unfällen im vorherigen Jahr verpasst hatten und ob sie in den zwei Wochen vor der Befragung unter Ohrinfektionen, Bronchitis oder Magendarmerkrankungen gelitten hatten.
Rund 14 Prozent der Kinder lebten in Raucherhaushalten - 8 Prozent zusammen mit einem, 6 Prozent sogar mit zwei oder mehr Rauchern. Die Belastung durch Passivrauch machte sich bemerkbar, was die Schulfehltage betraf: Wer mit einem Raucher die Wohnung teilte, fehlte in der Schule im Vergleich zu Altersgenossen aus Nichtraucherhaushalten durchschnittlich 1,06 Tage im Jahr zusätzlich. Bei zwei und mehr Rauchern waren es sogar 1,56 Tage mehr. Bei Magendarmbeschwerden ergab sich kein Zusammenhang zur Passivrauchbelastung. Häufige Krankheitsgründe waren aber Erkrankungen wie Bronchitis oder auch Ohrinfektionen, die eindeutig mit Passivrauch in Verbindung gebracht werden können - mit 24 Prozent Ursache für einen Fehltag bei Kindern mit einer rauchenden Person im Haushalt und 34 Prozent bei zwei und mehr Rauchern.