Bestätigt: Infizierter Magen erhöht Krebsrisiko

Ist der Magen mit Helicobacter pylori-Bakterien infiziert, begünstigt das die Entwicklung eines Magenkarzinoms
Magenkrebs
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© Wikipedia / www.gastrolab.net
Sapporo (Japan) - Eine Infektion der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter pylori ist nicht nur die Hauptursache von Magengeschwüren. Auch das Risiko von Magenkrebs steigt dadurch, haben japanische Forscher jetzt bestätigt. Sie behandelten Patienten nach einer Magenkrebsoperation mit Antibiotika, die die Magenkeime vollständig abtöteten. Im Vergleich zu unbehandelten Krebspatienten verringerte sich dadurch die Wahrscheinlichkeit neuer Magenkarzinome deutlich. Dieses Ergebnis belegt einen ursächlichen Zusammenhang zwischen H. pylori-Infektion und Magenkrebs, erklären die Mediziner im Fachblatt "The Lancet".

Die Studie sollte untersuchen, welche Wirkung die Eliminierung von H. pylori nach einer endoskopischen Magenkrebsoperation auf ein erneutes Krebswachstum hat, schreiben Masahiro Asaka von der Hokkaido University in Sapporo und seine Kollegen. Die Hälfte der 544 Patienten, die wegen Magenkrebs im Frühstadium behandelt wurden, erhielt nach dem Eingriff eine Woche lang zweimal täglich zwei Antibiotika und einen Säureblocker. Diese Kombination von Medikamenten hat sich als wirksam erwiesen, um den Magenkeim abzutöten. Bei den zusätzlich antibiotisch behandelten Probanden verringerte sich die Wahrscheinlichkeit, im Zeitraum von drei Jahren erneut an einem Magenkarzinom zu erkranken, um etwa zwei Drittel. Diese Ergebnisse sprächen dafür, dass es sinnvoll wäre, in Regionen mit besonders hohem Magenkrebsrisiko H. pylori-Infektionen vorsorglich zu bekämpfen, um Krebserkrankungen vorzubeugen, schreibt Nicholas Talley von der Mayo Clinic Jacksonville in einem begleitenden Kommentar.

Lancet
Quelle: "Effect of eradication of Helicobacter pylori on incidence of metachronous gastric carcinoma after endoscopic resection of early gastric cancer: an open-label, randomised controlled trial", Kazutoshi Fukase et al.; Lancet, Vol. 372, p. 392


 

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