Bei Mäusen: Muskelstammzellen heilen Muskelschwäche
"Unsere Arbeit zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, gereinigte Muskelstammzellen zur Therapie einzusetzen", sagt Amy Wagers von der Harvard University in Boston. Ihrem Forschungsteam ist es gelungen, aus den Satellitenzellen von Mäusen solche Zellen abzutrennen, die sich sowohl zu Muskelzellen weiterentwickeln als auch als Satellitenzellen vermehren konnten. Diese Zellen übertrugen sie in Mäuse, die an der Duchenne Muskeldystrophie litten. Diese Form der Muskelschwäche beruht auf einem defekten Dystrophin-Gen.
Die gesunden Muskelstammzellen entwickelten sich zu Muskelzellen und ersetzten in einigen Fällen über 90 Prozent der kranken Muskelfasern. Dadurch verbesserte sich die Muskelkraft. Die verpflanzten Zellen ersetzten auch die genetisch defekten Satellitenzellen und blieben als solche dauerhaft im Muskelgewebe, so dass sie später bei Bedarf verletzte Muskelfasern ersetzen konnten. Inzwischen haben die Forscher damit begonnen, therapeutisch nutzbare Muskelstammzellen auch aus menschlichen Skelettmuskeln zu isolieren. Geplant ist ihr Einsatz bei Patienten mit Muskeldystrophien. Möglicherweise könnten sie aber auch alten Menschen helfen, die altersbedingt unter Muskelschwäche leiden.