Asthmatherapie: Weniger Cortison reicht auch
„Die Entdeckung, dass diese Behandlungsabläufe sich nicht signifikant voneinander unterscheiden, könnte möglicherweise die Art und Weise verändern, wie Ärzte und Patienten Asthma handhaben“, erläutert Studienleiter William J. Calhoun vom University Texas Medical Branch in Galveston. Das aktuelle Vorgehen täglichen Gebrauchs inhalierbarer Corticosteroide sei effektiv, aber die Flexibilität sowie die direkte mögliche Kostenersparnis für Asthmamedikamente, die ein symptombasierter Ansatz bieten würde, sei attraktiv für viele Patienten. Die Mediziner hatten über einen Zeitraum von neun Monaten bei rund 300 Asthmapatienten die Effektivität dreier Behandlungsstrategien verfolgt. Zwei Therapieformen basierten dabei auf einer täglichen Medikamentendosis, die in regelmäßigen Abständen anhand unterschiedlicher Parameter wie Beschwerden, Lungenfunktion oder bestimmter Biomarker vom Arzt eingestellt wurde. Die dritte Patientengruppe nahm die inhalierbaren Corticosteroide dagegen nur bei akutem Bedarf ein.
Die Mediziner fanden keine merklichen Unterschiede zwischen den drei Behandlungsmethoden; keine erwies sich als überlegen. Die Corticosteroide nur im Bedarfsfall einzunehmen, hat den Vorteil, dass der Patient unmittelbar reagieren und seine eigene Therapie an seine persönlichen Bedürfnisse anpassen kann. Mitunter verstreichen bei den anderen Behandlungsformen Wochen bis zum nächsten Arztbesuch und damit Wochen, bis auf veränderte Bedürfnisse eingegangen wird. „Wir hoffen“, sagt Calhoun, „unsere Ergebnisse ermuntern Patienten dazu, mit ihren Ärzten zu reden und aktiv Mitwirkende bei der Behandlung ihrer Beschwerden zu werden.“
Standardtherapien von Asthma basieren häufig auf einer täglichen Dosis inhalierbarer Corticosteroide. Damit sollen Entzündungsreaktionen gehemmt und Asthmaanfällen vorgebeugt werden. Im Akutfall kommt zusätzlich ein weiteres Medikament zum Öffnen der Bronchien zum Einsatz.