Asthmatherapie: Gezielter Angriff auf überaktive Immunzellen
Immunzellen, die IgE-Antikörper freisetzen, besitzen auch fest an der Zellhülle gebundene IgE-Moleküle. Beim Menschen unterscheiden sich diese von der löslichen Form durch einen bestimmten Molekülabschnitt. Das Forschungsteam von Lawren Wu vom Biotech-Unternehmen Genentech in San Francisco erzeugte genetisch veränderte Mäuse, deren B-Zellen menschliches IgE produzierten. Diese Tiere behandelten sie mit einem monoklonalen Antikörper, der gegen den nur für gebundene IgE-Antikörper typischen Molekülabschnitt gerichtet war. Die Kopplung des Antikörpers an die IgE-bildenden Immunzellen löste wahrscheinlich deren programmierten Zelltod aus und ließ den IgE-Blutspiegel der Tiere sinken. Erste Versuche mit Kulturen menschlicher B-Zellen bestätigten, dass der Einsatz eines solchen monoklonalen Antikörpers als neue Therapiemöglichkeit bei allergischen Erkrankungen geeignet sein könnte.
Bei einer so genannten allergischen Sofortreaktion reagieren IgE-Antikörper mit harmlosen Fremdkörpern, setzen damit Histamin frei und lösen mehr oder weniger heftige Entzündungsreaktionen aus. Im Extremfall kommt es zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock.