Asthma: Medikament gegen überreaktive Antikörper ist wirksam
"Wir haben herausgefunden, dass Omalizumab bei allen Schweregraden von Asthma und bei Patienten aller untersuchten Altersgruppen gleichermaßen wirksam ist", sagt Suzanne Steinbach von der Boston University School of Medicine, ein Mitglied des Forschungsteams. Außerdem habe sich gezeigt, dass der Einsatz des Medikaments bereits innerhalb eines Monats die Asthmasymptome deutlich verringert. Für ihre Studie wählten die Forscher 419 Probanden im Alter zwischen 6 und 20 Jahren aus, die in acht amerikanischen Großstädten lebten. Sie litten seit mehr als einem Jahr unter mäßig starken bis schweren Formen von allergischem Asthma. Während der 60-wöchigen Studiendauer erfolgte weiterhin eine Behandlung der Patienten nach den üblichen Richtlinien. Alle zwei bis vier Wochen erhielten die Testpersonen entweder eine Injektion von Omalizumab oder eines Placebos unter die Haut. Alle drei Monate wurden die Krankheitssymptome bewertet.
Nach Abschluss der Doppelblindstudie hatte sich für die Omalizumab-Gruppe, verglichen mit den anderen, die Zahl der Tage mit Asthmabeschwerden um ein Viertel verringert. Die Häufigkeit der Asthmaanfälle war im Vergleich zur Placebogruppe um 30 Prozent niedriger, die Krankenhausaufenthalte gingen sogar um 75 Prozent zurück. Während sich für die Probanden der Placebogruppe die Zahl der Asthmaanfälle in der Zeit von Sommer bis Herbst mehr als verdoppelte, veränderte sich diese Rate bei den mit dem Medikament Behandelten kaum. Die Asthmasymptome verschlimmern sich im Herbst generell. Ursache dafür sind virale Erreger von Atemwegsinfektionen, die neben natürlichen Allergenen und der innerstädtischen Luftverschmutzung die allergischen Reaktionen auslösen. Vielleicht würde der Einsatz von Omalizumab vor der Herbstsaison schon genügen, damit zumindest diese für Asthmapatienten besonders problematische Jahreszeit besser überstanden werden kann.
Omalizumab ist ein gentechnisch hergestellter humanisierter monoklonaler Antikörper, der an IgE-Moleküle bindet. Das verhindert deren Kontakt mit den Mastzellen, so dass diese weniger Histamin und andere Auslöser allergischer Reaktionen freisetzen.