Alkohol bringt die innere Uhr aus dem Takt
Die Untersuchungen weisen darauf hin, dass schon ein geringer Alkoholspiegel ausreicht, um die Reaktion der inneren Uhr auf Lichtsignale zu stören, sagt Christina Ruby aus dem Forschungsteam von David Glass an der Kent State University. Die Forscher untersuchten das Verhalten von nachtaktiven Goldhamstern, deren Trinkwasser 10 oder 20 Prozent Alkohol zugesetzt wurde. Diese Tiere und eine alkoholfrei gehaltene Kontrollgruppe waren einem regelmäßigen Wechsel von 14 Stunden Licht und 10 Stunden Dunkelheit ausgesetzt.
Der Alkoholkonsum bewirkte, dass sich die Zahl der nächtlichen Aktivitätsphasen verringerte, während deren Dauer im Vergleich zu den Kontrolltieren zunahm. Wurde der Hell-Dunkel-Wechsel gegen Ende der Dunkelphase durch 30-minütiges Schwachlicht gestört, verkürzte sich die folgende Schlafphase der alkoholisierten Hamster deutlich weniger als die der anderen Tiere. Unter Entzugsbedingungen reagierten die Tiere, indem sie noch mehrere Tage lang viel früher aufwachten. Die Forscher wollen nun untersuchen, inwieweit sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen. Sie vermuten, dass der Alkoholkonsum - insbesondere in den späten Abendstunden - den normalen Aktivitätsrhythmus während der folgenden Tage auf verschiedene Weise beeinträchtigen kann. Helles Licht am Morgen könnte helfen, diese Störung schneller zu überwinden.