3D-Navigator führt per Bilderkennung durch Innenräume

„Mit seinen vielen Fluren und verwinkelten Korridoren ist unser Campus ein ideales Testfeld für unser NAVVIS-System“, sagt Georg Schroth von der Technischen Universität München. Zusammen mit seinen Kollegen entwickelte Schroth ein Datenfahrzeug, das mit einem Laserscanner und einer Videokamera detaillierte Bilddaten von 2,3 Flurkilometern aufgezeichnet hat. Diese über 40.000 Aufnahmen verknüpften die Forscher mit den jeweiligen Ortsdaten uns so entstand ein dreidimensionaler Innenraum-Atlas eines Teils der Universität.
Ein umherirrender Besucher brauchte nun bloß ein Bild von seiner unmittelbaren Umgebung zu schießen und über einen Funkkanal an einen zentralen Server zu senden. Dieser verglich die Aufnahme mit den Bildern in seiner Datenbank, erkannte den Standort auf den Meter genau und lieferte binnen Sekunden eine Wegbeschreibung zum Ziel. Auch in Echtzeit kann das Programm den Weg weisen. „Wenn Sie nicht wissen, wo sie sind, halten sie einfach ihr Smartphone hoch“, sagt Schroth. „Es erkennt dann die Umgebung und führt sie weiter.“ Dazu muss sich der Smartphone-Nutzer entweder über lokale WLAN-Stationen oder ein Handynetz mit dem Server verbinden. Dann liefert eine 3D-Ansicht der aktuellen Umgebung und leitet über Pfeile auf dem Display auf den richtigen Weg.
Für alle weit verzweigten Gebäudekomplexe kann diese Smartphone-Navigation prinzipiell genutzt werden. Auch für interaktive Wegepläne durch Ausstellungen oder Museen eignet sich dieses System. „Besucher des Louvre könnten so nicht nur die Mona Lisa orten, sondern auch zusätzliche Informationen über das Gemälde oder auch den Weg zu anderen Werken von da Vinci angezeigt bekommen“, sagt Schroth. Für kommendes Jahr sei bereits ein Testlauf in einem Münchener Museum geplant, so dass dann jeder Besucher diese Innenraum-Navigation ausprobieren kann.