Wie Touristen ihre Urlaubsziele wählen
"Die Menschen haben nur eine begrenzte Kapazität für eine Analyse ihrer eigenen Wünsche", sagen Juan Luis Nicolau und Francisco Más von der Universidad de Alicante nach der Auswertung von fast 2500 Datensätzen. "Und das führt dazu, dass sie komplexe Entscheidungen in hierarchische Prozesse umwandeln", so die Forscher über Urlauber. "Bei ihren Entscheidungen beachten sie nur eine kleine Anzahl von Variablen, die den Entscheidungsprozess handhabbarer machen. Dabei kommt heraus, dass das Individuum eine Wahl treffen wird, die hinreichend zufriedenstellend sein wird. Ob es auch die beste Wahl ist, wird nicht beachtet."
Nach den Daten, die Nicolau und Más vorliegen, ist die erste Frage, die sich ein Urlaubswilliger stellt: An die See oder in die Berge? Bei Ländern wie Spanien wird dann als nächstes die Frage entschieden: Urlaub auf dem Lande oder in der Stadt? Danach kommt schon die finanzielle Frage. Wie Nicolau und Más herausfanden, bleiben die meisten Menschen im Rahmen ihrer finanziellen Verhältnisse. Auch im Urlaub wird nicht unnötig "Geld auf den Kopf gehauen". Auch bei Unterkunft und Verpflegung entscheiden sich die meisten Menschen für das kostengünstigste Angebot. Nur wer ganz dezidierte Wünsche hat - etwa Ruhe und Frieden zu finden in einem Strandurlaub -, ist bereit, für den Urlaub tiefer in die Tasche zu greifen.