Wechseljahre: Bluttest soll Klarheit bringen

Hormonwert könnte schon früh vorhersagen, wann eine Frau in die Menopause kommt, und somit bei der Familienplanung helfen
Rom (Italien) - Ein einfacher Bluttest könnte Frauen künftig schon in jungen Jahren verraten, wann sie in die Wechseljahre kommen werden. Vielversprechende Hinweise darauf geben die Ergebnisse einer kleinen Studie iranischer Forscher. Sollte sich dies in umfangreicheren Untersuchungen bestätigen lassen, könnte die simple Methode, bei der die Menge des so genannten Anti-Müller-Hormons (AMH) im Blut bestimmt wird, Ärzten und Paaren bei der Familienplanung helfen. Das berichteten die Forscher auf der Jahrestagung der "European Society of Human Reproduction and Embryology" in Rom. Sie konnten in ihrer Untersuchung das Alter, in dem eine Frau in die Wechseljahre kommt, mit großer Genauigkeit einschätzen: Im Schnitt lag der Unterschied zwischen dem vorhergesagten und dem tatsächlichen Eintrittsalter lediglich bei einem Drittel eines Jahres. Maximal lagen die Prognosen drei bis vier Jahre daneben.

"Wir entwickelten ein statistisches Modell, um das Alter der Menopause anhand einer einzelnen Messung der AMH-Konzentration in Blutproben einzuschätzen", erläuterte Fahimeh Ramezani Tehrani von der Shahid Beheshti University of Medical Sciences in Teheran. "Indem wir dieses Modell benutzten, schätzten wir für Frauen an unterschiedlichen Zeitpunkten ihrer reproduktionsfähigen Lebensphase aus den verschiedenen Mengen der AMH-Konzentration im Blut das Durchschnittsalter bei der Menopause." Tehrani und ihre Kollegen hatten über mehrere Jahre wiederholt Blutproben von 266 Frauen im Alter zwischen 20 und 49 Jahren genommen, die an einer größeren Gesundheitsstudie teilnahmen, und die Menge an AMH gemessen. AMH spielt eine zentrale Rolle für die Reifung der Eizellen in den Eierstöcken und dass ein Zusammenhang zwischen dem Spiegel dieses Hormons und der Zahl reifungsfähiger Eizellen besteht, ist schon länger bekannt: je niedriger der Hormonspiegel, desto kleiner der Vorrat an Eizellen und desto früher tritt die Menopause ein.

63 der Studienteilnehmerinnen kamen während der Studie in die Wechseljahre und die Forscher konnten belegen, dass die Einschätzungen ihres Modells gute Übereinstimmungen mit dem tatsächlichen Eintrittsalter erreichten. Sie hoffen, dass weitere Studien ihre vielversprechenden Ergebnisse stützen werden und dass sich mit ihrem Statistikmodell auch für sehr junge Frauen in den 20ern eine sichere Prognose stellen lässt.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: European Society of Human Reproduction and Embryology


 

Home | Über uns | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutzerklärung
© Wissenschaft aktuell & Scientec Internet Applications + Media GmbH, Hamburg