Vor 80 Jahren: Erste internationale Spartakiade - Sport als Mittel der Politik
Die Idee zu einer Spartakiade, einer kommunistischen Gegenveranstaltung zu den Olympischen Spielen, war jedoch schon etwas älter. Bereits 1921 wurde die Bezeichnung "Spartakiade" für das 1. Verbandsfest des kommunistischen Arbeitersportverbandes Tschechoslowakei im Sommer 1921 verwendet. Im Jahr 1925 fasste die vier Jahre zuvor gegründete Rote Sportinternationale (RSI) eine Weltspartakiade ins Auge, die bereits 1926 stattfinden sollte.
Zur tatsächlich stattfindenden ersten internationalen Spartakiade 1928 reisten 600 Arbeitersportler und Arbeiterfunktionäre aus 12 Ländern an. Das waren sehr viel weniger, als sich die Organisatoren der RSI sich erhofft hatten. Denn es ging natürlich nicht nur um Sport. Zum einen sollte die Moskauer Spartakiade zwar die Fortschritte der Sowjetunion auf dem Gebiet der körperlichen Ertüchtigung vorführen, zum anderen aber sollte die Spartakiade den aus dem Ausland angereisten Zuschauern eine perfekt funktionierende Sowjetunion präsentieren.
Der ständige Streit zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten verhinderte schließlich, dass sich die Spartakiaden-Idee breit durchsetzen konnte. So war die internationale Spartakiade in Berlin 1931 als Gegenentwurf zur eher sozialdemokratisch geprägten Wiener Arbeiter-Olympiade im selben Jahr gedacht. Der aufkommende Faschismus und der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges taten ein Übriges, um die Spartakiaden-Idee in der Bedeutungslosigkeit versinken zu lassen. In der DDR wurden später Kinder- und Jugendspartakiaden eingeführt, die das Pendant zu den westdeutschen Bundesjugendspielen bildeten. Die Sowjetunion nahm 1952 erstmals an den Olympischen Spielen teil, die damals in Helsinki stattfanden. Zwei neu gegründete Staaten waren 1952 ebenfalls unter den Olympia-Novizen: Israel und die Bundesrepublik Deutschland.