Vitamin D schützt vor Erkältungen

Aurora (USA) - Vitamin D sorgt nicht nur für gesunde Knochen. Es hat auch eine bisher unterschätzte Bedeutung für die Immunabwehr. So erkranken Menschen mit einem niedrigen Blutspiegel des Vitamins häufiger an Schnupfen und Grippe, wie amerikanische Mediziner jetzt berichten. Besonders ausgeprägt war dieser Zusammenhang, wenn bereits eine chronische Atemwegserkrankung wie Asthma vorlag. Weitere Studien müssen nun zeigen, ob das Anheben des Vitamin D-Spiegels das Immunsystem stärken und vor Erkältungskrankheiten schützen kann, schreiben die Forscher im Fachblatt "Archives of Internal Medicine".

"Die Ergebnisse unserer Studie sprechen für eine wichtige Rolle von Vitamin D bei der Abwehr von Atemwegsinfektionen", sagt Adit Ginde von der University of Colorado Denver. Da die natürliche Vitamin D-Produktion in der Haut vom Sonnenlicht abhängig ist, sinkt der Vitamin-Blutspiegel im Winter generell ab. Das könnte die erhöhte Anfälligkeit für virale Infekte in dieser Jahreszeit begünstigen. Die Forscher bestimmten die Vitamin D-Blutwerte von fast 19.000 Jugendlichen und Erwachsenen und befragten die Probanden nach Erkältungskrankheiten und anderen Erkrankungen. In der Gruppe mit den niedrigsten Vitamin D-Werten (weniger als 10 Nanogramm pro Milliliter) war die Wahrscheinlichkeit von Atemwegsinfektionen um 40 Prozent höher als bei den Testpersonen mit den höchsten Vitaminwerten (mindestens 30 Nanogramm pro Milliliter). Ein solcher Zusammenhang ergab sich unabhängig von der Jahreszeit. Für Asthmapatienten stieg das Krankheitsrisiko bei niedrigem Vitamin D-Spiegel sogar auf das 5-fache an.

Noch sei es zu früh, die Einnahme von Vitamin D-Präparaten als Vorsorgemaßnahme gegen virale Atemwegsinfektionen zu empfehlen, so die Autoren. Entsprechende klinische Studien mit Asthmapatienten, Kindern und alten Menschen seien aber bereits geplant. Diese Personengruppen würden am meisten davon profitieren, wenn es gelänge, die Häufigkeit von Erkältungskrankheiten zu senken.