Verständnislos nach dem Klinikaufenthalt

Chicago (USA) - Nach einem Klinikaufenthalt bekommen viele Patienten Nachsorge-Hinweise mit auf den Weg. Doch verstehen vermutlich drei Viertel der Patienten nicht, was sie genau tun sollen, haben amerikanische Forscher jetzt herausgefunden. Viele dieser Patienten wissen noch nicht einmal, dass sie gar nicht verstanden haben, was der Arzt oder die Pfleger über die erforderliche Nachsorge gesagt haben - das berichten die Wissenschaftler in der Zeitschrift "Annals of Emergency Medicine".

"Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Patienten ihre Diagnose, ihre Pflege und - was vielleicht das Wichtigste ist - die Instruktionen nach der Entlassung verstehen", erläutert Kirsten Engel von der Northwestern University. "Es ist äußerst beunruhigend, dass so viele Patienten nicht verstehen, was sie für die Nachsorge ihres Krankenhausaufenthalts tun müssen und dass sie nicht einmal wissen, dass sie große Verständnislücken haben. Denn wenn sie die Instruktionen nicht verstehen, wird es wahrscheinlicher, dass sich Komplikationen einstellen."

Engel und ihre Kollegen überprüften das Verständnis von 138 Patienten, die von zwei Pflegern Instruktionen erhalten hatten. Das Verstehen bezog sich auf folgende Kategorien: Diagnose und Krankheitsursache, Pflege während des Krankenhausaufenthalts, Nachsorge nach der Entlassung sowie weitere Pflege zu Hause. Etwa 51 Prozent verstanden die Hinweise des Pflegepersonals in mehr als zwei Kategorien nicht. 34 Prozent verstanden die Nachsorge-Instruktionen nicht. Und 15 Prozent hatten Probleme beim Verstehen von Diagnose und Krankheitsursache. Von allen Patienten mit Verständnisproblemen bemerkten lediglich 20 Prozent, dass ihr Verständnis lückenhaft oder ungenau war.

"Die oft chaotischen Zustände gerade in der Notfall-Station stellen echte Herausforderungen an die Kommunikation dar", so Engel. "Wir müssen unbedingt versuchen, Strategien zu entwickeln, um die Patienten zu finden, die ernsthafte Schwierigkeiten haben, die Instruktionen der Ärzte und Pfleger zu verstehen."