Ultraschalleingriff gegen Schulterverkalkung
"Mit dieser Behandlung waren wir in der Lage, eine einzelne kostengünstige und effektive Therapie für eine kalzifizierende Tendinitis der Rotatorenmanschette zu etablieren", erläutert Luca M. Sconfienza von der Universität Mailand. "Die Symptome verbesserten sich bei Patienten, die mit unserem Verfahren behandelt worden waren, im Vergleich zu nicht behandelten Patienten." Die Mediziner testeten das minimalinvasive Verfahren, das etwa 20 Minuten in Anspruch nimmt, an insgesamt 235 Schultern bei 133 Frauen und 86 Männern mit einer kalzifizierenden Tendinitis, bei der herkömmliche Behandlungen keinen Erfolg gebracht hatten. Eine Kochsalzlösung, die unter örtlicher Betäubung in die Rotatorenmanschette der Schulter injiziert wird, schwemmt die Kalkablagerungen, welche die Schmerzen verursachen, auf und löst sie. Mit einer zweiten Nadel saugt der Arzt die Kalzium-Rückstände ab. Er orientiert sich dabei mithilfe von Ultraschall. Die Forscher begutachteten die Beschwerden der Probanden nach einem und drei Monaten sowie nach einem, fünf und zehn Jahren.
Im Vergleich zu 68 Patienten, die keine Behandlung erhielten und als Kontrolle dienten, erlebten die Probanden nach dem unter Ultraschallbeobachtung durchgeführten Eingriff nach einem Monat, drei Monaten und einem Jahr eine merkliche Schmerzreduktion und eine verbesserte Beweglichkeit des Schultergelenks. Erst nach längerer Zeit - fünf und zehn Jahre nach dem Eingriff - hatte sich der Zustand der unbehandelten Schultern soweit gebessert, dass er mit dem der behandelten Gelenke vergleichbar war.