Ultraschall erleichtert Osteoporose-Prognose
"Patienten mit Osteoporose werden nicht optimal behandelt, weil es am allgemeinen Bewusstsein fehlt", sagt Idris Guessous vom Universitätskrankenhaus der Universität Lausanne. "Eine einfache Regel für die Prognose könnte ein nützliches klinisches Hilfsmittel sein, um das Osteoporose-Screening zu optimieren." Guessous und Kollegen hatten bei insgesamt 6174 Frauen im Alter zwischen 70 und 85 Jahren ohne einen Befund von Osteoporose einen Ultraschall der Ferse durchgeführt, mit dem sie die Knochendichte und damit die Stärke des Knochens bestimmten. Aus den Ergebnissen der Ultraschalluntersuchung und weiteren Risikofaktoren für Osteoporose wie etwa dem Alter oder zurückliegenden Knochenbrüchen erstellten die Mediziner eine Regel, um das weitere Risiko für Knochenbrüche einzuschätzen.
Bei knapp 24 Prozent der Frauen stuften die Forscher das Risiko gering ein, bei etwa 76 Prozent eher erhöht. Über einen Zeitraum von bis zu knapp drei Jahren befragten sie die Teilnehmerinnen alle sechs Monate nach deren Gesundheitszustand, darunter etwa zu Krankheiten, Medikamenteneinnahme und eventuellen Knochenbrüchen. Die Prognose erwies sich als durchaus zuverlässig, stellten die Mediziner fest: In der Gruppe mit dem höheren Knochenbruchrisiko erlitten 6,1 Prozent der Frauen Frakturen, während es bei den anderen Teilnehmerinnen lediglich 1,8 Prozent waren. Dieses Ergebnis zeigt, dass der Ultraschall der Ferse sich sowohl dazu eignet, Frauen mit einem hohen Risiko für Knochenbrüche und Osteoporose zu identifizieren, als auch diejenigen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit keine näheren Untersuchungen benötigen.