Tuberkulosepatienten leiden unter Vitamin D-Mangel

Vitaminpräparate könnten vielleicht eine Therapie unterstützen
Harrogate (Großbritannien) - Vitamin D entsteht in der Haut, wenn sie der UV-Strahlung des Sonnenlichts ausgesetzt ist. Da im Sommer mehr Sonnenstrahlen auf die Haut treffen als im Winter, kommt es im Jahresverlauf zu einer natürlichen Schwankung des Vitamin D-Spiegels im Blut. Eine britische Studie hat jetzt ergeben, dass Tuberkulosepatienten das ganze Jahr über unter Vitamin D-Mangel leiden. Ob dadurch das Krankheitsrisiko steigt oder umgekehrt die Infektion den Vitamin-Gehalt absinken lässt, ist noch nicht geklärt. Im ersten Fall könnte eine erhöhte Vitamin D-Zufuhr die Behandlung der Krankheit unterstützen, erklärten die Mediziner auf der Jahrestagung der Society for Endocrinology BES in Harrogate.

"Wir müssen nun Studien durchführen, um festzustellen, ob eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D dabei helfen würde, eine Tuberkuloseinfektion zu verhindern oder zu behandeln", sagte Vassiliki Bravis vom Central Middlesex Hospital in London. Er und seine Kollegen hatten den Vitamin D-Gehalt in Blutproben von 158 Patienten mit aktiver Tuberkulose gemessen. Nur bei sieben Prozent der Probanden lagen die Werte im Normalbereich. Überraschenderweise war auch in den Sommermonaten kein Anstieg des Hormonspiegels messbar. Ein Zusammenhang zwischen dem Vitaminspiegel und der Hautfarbe der Patienten bestand nicht. Insgesamt leiden 14,5 Prozent der britischen Bevölkerung unter einem Vitamin D-Mangel, wobei Menschen asiatischer und afrikanischer Abstammung stärker betroffen sind. Da Vitamin D bei der Immunabwehr eine Rolle spielt, wäre es denkbar, so die Forscher, dass es auch eine wichtige Funktion bei der Abwehr von Tuberkelbakterien haben könnte.

Society for Endocrinology
Quelle: "Prevalence of Vitamin D deficiency in a London population diagnosed with active tuberculosis", Vassiliki Bravis et al., Beitrag zur Jahrestagung der Society for Endocrinology BES in Harrogate


 

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