Supercomputer: China kratzt an der Drei-Petaflop-Marke
Wegen der Wirtschaftskrise halten sich weitere Änderungen in der TOP500-Liste in Grenzen. Insgesamt führen die USA in der verfügbaren Rechenleistung mit über 55 Prozent aller gelisteten Computer. Auf Platz Zwei folgt bereits China mit 9,2 Prozent und setzt sich damit vor Japan und alle europäischen Staaten. Zwar ist der Prestige-Charakter der TOP500-Liste für eine Nation nicht von der Hand zu weisen. Aber dennoch können die Supercomputer immer komplexere Aufgaben berechnen von dem Design neuer Flugzeuge und Autos über Materialforschung und Klimaszenarien bis hin zur Teilchenphysik und Wirkung von Kernwaffen.
Mit dem Fokus auf zivile Anwendungen wird Europa seine Supercomputer-Zentren bündeln. Im Rahmen des PRACE-Vereins (Partnership for Advanced Computing in Europe) soll allen europäischen Forschern der Zugang zu Supercomputern erleichtert werden. Offiziell wird PRACE am 9. Juni seine Arbeit aufnehmen und bis 2015 bis zu 400 Millionen Euro in neue Rechner investieren. Bis zu vier Computer mit einer Rechenleistung von über einem Petaflop pro Sekunde sollen dann in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien stehen. PRACE soll für das Supercomputing leisten, was die europäischen Verbünde Airbus für die Luftfahrt, ESA für die Raumfahrt oder CERN für die Teilchenphysik geschafft haben.
Das Forschungszentrum Jülich steht mit "Jugene" an der Spitze dieser Entwicklung. Nachdem dort bereits im vergangenen Jahr die Petaflop-Marke als Spitzenleistung durchbrochen wurde, peilen die Jülicher Computerexperten bereits die Exaflop-Hürde, ein Exaflop sind 1000 Petaflops, an. Zusammen mit IBM wurde bereits das Exascale Innovation Center gegründet, in dem bis Ende des Jahrzehnts Hardware-Komponenten und Software für kommende Höchstleistungsrechner entwickelt werden. Das Ziel: Bis 2019 soll der Exaflop-Rechner fertig sein und sich damit im Wettlauf sowohl mit den USA als auch mit China behaupten können.