Stützstrümpfe wirken nicht bei Schlaganfallpatienten
"In unserer Studie haben wir eindeutig gezeigt, dass Kompressionsstrümpfe bei Schlaganfallpatienten nicht wirksam sind", sagt Martin Dennis von der University of Edinburgh. Die Studie erfasste 2518 Personen aus Großbritannien, Italien und Australien, die innerhalb einer Woche nach einem Schlaganfall in ein Krankenhaus eingeliefert wurden und nicht gehfähig waren. Neben einer Standardbehandlung erhielt die Hälfte von ihnen orthopädische Stützstrümpfe, die bis zu den Oberschenkeln reichten.
Nach etwa 8 und 28 Tagen wurden die Oberschenkel durch Ultraschall auf Venenthrombosen untersucht. In beiden Gruppen wiesen die Forscher bei etwa zehn Prozent der Patienten einen Venenverschluss durch Blutgerinnsel nach. Diese können sich lösen und Gefäße von Herz oder Lunge verschließen, woraus sich eine lebensbedrohliche Lungenembolie entwickeln kann. Bei fünf Prozent der mit den Strümpfen ausgestatteten Personen kam es zu Hautgeschwüren oder Nekrosen. Bei den anderen litten nur ein Prozent darunter. Frühere Studien hatten ergeben, dass die Verabreichung von Blut verdünnenden Mitteln keine geeignete alternative Vorbeugemaßnahme ist, da sich dadurch die Gefahr von Blutungen stark erhöht. Daher seien neue Maßnahmen nötig, so die Autoren, um das Thromboserisiko für Schlaganfallpatienten zu senken.