Stabilität in der Familie ist Trumpf

Für Kinder ist es wichtig, in stabilen familiären Verhältnissen zu leben. Ob das Kind zwei miteinander verheiratete Elternteile hat, ist dagegen zweitrangig
Columbus (USA) - Auch in einem Single-Haushalt kann ein Kind gesund und zufrieden aufwachsen - wenn es zu seiner alleinerziehenden Mutter oder dem alleinerziehenden Vater eine stabile Bindung erfährt. Wichtig für die Stabilität in der Familie ist nicht, dass es zwei miteinander verheiratete Elternteile gibt, fand eine amerikanische Forscherin heraus, sondern dass es nicht zu Scheidungen oder anderen gravierenden Veränderungen kommt. Die Forscherin bezog das Stabilitätskriterium in ihre Untersuchung der Entwicklung von Kindern ein. Ihre Erkenntnisse veröffentlicht sie in einem Aufsatz des Buches "Marriage and Family: Perspectives and Complexities".

"Meine Forschung legt den Schluss nahe, dass es für das Kind entscheidend ist, in einem stabilen Haushalt aufzuwachsen", erklärt Claire Kamp Dush von der Ohio State University. "Damit ist gemeint, dass das Kind keine Scheidung und andere gravierenden Änderungen in der Familie erleben muss." Kamp Dush rät auch alleinerziehenden Müttern oder Vätern davon ab, bei einer euphorischen Verliebtheit den neuen Partner oder die neue Partnerin gleich zu heiraten. Falls diese Ehe dann nach kurzer Zeit in die Brüche geht, ist es für das Kind schlimmer als nur mit seinem alleinerziehenden Elternteil zusammenzuleben. "Eine Liebesbeziehung und die Kindererziehung sind beides harte Arbeit. "Wenn sie nicht sicher sind, ob die Beziehung zum neuen Partner auf lange Sicht Bestand hat, sollten Single-Mütter vorsichtig mit einer Heirat sein. Familiäre Veränderungen wie Scheidung sind sehr hart für das Kind." Der einzige wirklich dauerhafte Vorteil für das Kind, in einer Familie mit verheirateten Eltern aufzuwachsen, ist Kamp Dush zufolge, dass es dort etwas mehr geistige Anregung und Unterstützung für das Kind gibt.

Für ihre Forschung wertete die Wissenschaftlerin die Daten von fast 5000 Müttern und fast 12 000 Kindern zwischen vier und 15 Jahren aus. Vier Kriterien zog sie heran, um das Gedeihen der Kinder in Familien mit zwei Elternteilen und Single-Familien zu vergleichen: die Leistungen der Kinder im Lesen und im Rechnen, Verhaltensauffälligkeiten sowie die Anregungen und Unterstützungen aus dem häuslichen Umfeld.

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Quelle: "Marriage and Family: Perspectives and Complexities", herausgegeben von Claire Kamp Dush und H. Elizabeth Peters, Columbia University Press, 2009.


 

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