Sprachliche Spätentwickler holen oft bis zum 7. Lebensjahr auf
"Um das zweite Lebensjahr herum hat ein Kind normalerweise einen Wortschatz von 50 Wörtern", erklärt Mabel Rice von der University of Kansas. "Diese 50 Wörter gruppiert es zu Zwei- und Drei-Wort-Sätzen." Ein Kind, das um das 2. Lebensjahr bedeutend weniger sprachliche Einheiten benutzt, kann als sprachlicher Spätentwickler gelten. Doch das ist noch kein Anlass zur Sorge, sofern das Kind in allen nicht-sprachlichen Bereichen, in der Motorik sowie in Bezug auf die Hörfähigkeit seinem Alter entsprechend entwickelt ist.
Mabel Rice und ihre Kollegen hatten 128 sprachlich spätentwickelte Kinder und 109 normal entwickelte Kinder im Alter von 24 Monaten beobachtet. Als diese Kinder sieben Jahre alt waren, haben die Forscher ihre sprachlichen Fähigkeiten noch einmal überprüft. So konnten sie feststellen, dass die meisten sprachlich spätentwickelten Kinder ihre Altersgenossen im Alter von sieben Jahren eingeholt haben.
Außerdem zeigte sich, dass an einer sprachlichen Spätentwicklung nicht der Lebensstandard und der Einkommensstatus der Eltern schuld ist. "Kinder aus Familien mit begrenzten Mitteln haben eine gleich gute Chance, den Spracherwerb zu starten wie Kinder aus wohlhabenden Familien", erklärt Rice.