Schon Babys zeigen Mitgefühl für Opfer von Angriffen

„Die Babys erkennen nicht nur die Rolle von Angreifer und Opfer, sondern zeigen auch Sympathie für den Angegriffenen“, sagt Yasuhiro Kanakogi von der Kyoto University. Zusammen mit seinen Kollegen hatte er 40 Säuglinge beobachtet. Diese schauten auf dem Schoß ihrer Eltern zunächst mehrmals ein Video, in dem ein blauer Ball einen gelben Würfel heftig attackierte. Anschließend konnten die Babys zwischen einem tatsächlichen Ball und Würfel wählen, die vor sie auf einen Tisch gelegt wurden. Dabei wandten sich die Kleinkinder bevorzugt dem Würfel, also dem „Opfer“, zu.
Selbst wenn eine neutrale Figur hinzugefügt wurde, bevorzugten die Säuglinge das Opfer. Mit diesem zweiten Experiment wollten die Forscher herausfinden, ob die Babys tatsächlich aus Sympathie handelten, oder nur aus Angst vor der aggressiven Figur. „Das beobachtete Verhalten“, schließen die Autoren, „kann der Grundstein für ein später voll entwickeltes teilnahmsvolles und mitfühlendes Handeln sein.“