Riesenflugsaurier gingen zu Fuß auf die Jagd
"Der ungewöhnlich steife Nacken war mit den bisherigen Vorstellungen von der Lebensweise der Azhdarchiden schwer zu vereinbaren, aber er passt in unser Modell: Denn alles, was ein Jäger auf dem Festland tun muss, ist, den Schnabel nach unten und wieder hoch zu bewegen", sagt Darren Naish von der University of Portsmouth. Zusammen mit Mark Witton hatte er Fossilien der Flugechsen untersucht und ihren Körperbau mit dem heute lebender Tiere verglichen. Dabei ergab sich die größte Ähnlichkeit mit Störchen und bodenbewohnenden Nashornvögeln, was auf eine vergleichbare Art der Nahrungsaufnahme schließen ließ. Dagegen zeigten Tiere, die ihre Beute im Schlamm suchten oder im Flug aus einem Gewässer fischten, stark abweichende Merkmale. "Die kleinen Füße der Azhdarchiden eigneten sich nicht zum Waten am Seeufer oder zum Schwimmen nach einer Landung auf dem Wasser, aber sehr wohl zum Stolzieren an Land", sagt Witton. Zudem fand sich mehr als die Hälfte der vorhandenen Fossilien aus Sedimenten, die auf dem Festland entstanden waren.
Die größten Flugsaurier unter den Azhdarchiden erreichten die Körpergröße einer Giraffe und eine Flügelspannweite von über zehn Metern. Mit ihrem langen zahnlosen Schnabel ergriffen sie Kleintiere bis zur Größe eines Fuchses, vermuten die Forscher. Daneben könnten sie auch Aas und Früchte als Nahrung genutzt haben.