Rauchfrei für den Vierbeiner

Viele würden erwägen, den Glimmstängel aufzugeben, um die Gesundheit ihres Haustieres zu schützen
Dem vierbeinigen oder gefiederten Freund zuliebe würden viele überlegen, das Rauchen aufzugeben
Dem vierbeinigen oder gefiederten Freund zuliebe würden viele überlegen, das Rauchen aufzugeben
© C. Dick-Pfaff
Detroit (USA) - Wer das Rauchen schon nicht für die eigene Gesundheit aufgeben mag, tut dies womöglich für seinen Hund oder seine Katze. Eine Befragung amerikanischer Forscher legt nahe: Wenn Tierbesitzer darüber aufgeklärt werden, welche massiven negativen Auswirkungen das Passivrauchen auf ihre tierischen Mitbewohner haben kann, denken einige darüber nach, mit dem Rauchen aufzuhören oder zumindest ihre Rauchgewohnheiten zu verändern. Vor allem für Alleinstehende mit Haustieren könnte dies eine bisher unterschätzte Motivation für das Aufgeben der Sucht darstellen, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt "Tobacco Control".

"Aufklärungskampagnen, die Tierbesitzer über die Risiken von Passivrauch für Haustiere informieren, könnten einige Besitzer zum Aufhören motivieren", schreiben Sharon Milberger und Kollegen vom Henry Ford Health System, Center for Health Promotion and Disease Prevention, in Detroit. Passivrauch stellt auch für Haustiere eine immense Gesundheitsgefahr dar. Er kann nicht nur zu Atemwegsproblemen, Allergien, Augen- und Hautreizungen, sondern auch zu diversen Krebsformen führen. Die Forscher hatten mehr als 3000 Tierbesitzer, die entweder selbst rauchten oder in deren Haushalt Raucher lebten, nach ihren Gewohnheiten im Umgang mit Tabak und zu ihrem Wissen über die Auswirkungen von Passivrauch auf ihre Haustiere befragt. Die meisten besaßen Hunde, etwa die Hälfte Katzen, rund zehn Prozent Vögel.

Auf die Frage, welche Auswirkungen es für sie hätte, über die schädlichen Folgen von Passivrauch für ihre Tiere informiert zu werden, antworteten 28,4 Prozent der aktuellen Raucher, dass sie versuchen würden, mit dem Rauchen aufzuhören. 11,3 Prozent gaben an, immerhin darüber nachzudenken. 8,7 Prozent der Befragten würden andere Personen in ihrem Haushalt bitten, das Rauchen aufzugeben, 14,2 Prozent darum bitten, nicht mehr in der Wohnung zu rauchen. 18,9 Prozent würden das Rauchen in ihrem Zuhause schlichtweg verbieten. Generell zeigten 40 Prozent der rauchenden Teilnehmer Interesse an Informationen. Bei den Nichtrauchern unter den Befragten verschoben sich die Angaben: Hier würden 16,4 Prozent der Befragten ihre Mitbewohner bitten, mit dem Rauchen aufzuhören, 24,2 Prozent würden darum bitten, nicht mehr in der Wohnung zu rauchen, 12,6 Prozent es verbieten.

Diese Zahlen legen nahe, dass die Gesundheit tierischer Mitbewohner eine wertvolle Motivation darstellen könnte, das Rauchen aufzugeben. Noch seien allerdings weitere Studien notwendig, um zu prüfen, ob Tierbesitzer auf entsprechende Informationen auch tatsächlich so reagieren, wie sie es in dieser Befragung angegeben haben, so die Forscher.

(c) Wissenschaft aktuell
Quelle: "Pet owners’ attitudes and behaviours related to smoking and second-hand smoke: a pilot study", S M Milberger et al.; Tobacco Control (doi:10.1136/tc.2008.028282)


 

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