Raucher erkranken eher an Tuberkulose

Die erste prospektive Großstudie dieser Art zeigt einen engen Zusammenhang zwischen Rauchen und Tuberkuloserisiko
Kippen im Aschenbecher
Kippen im Aschenbecher
© Opa / Wikipedia Public domain
Boston (USA) - Kampagnen gegen das Rauchen sollten auch ein wichtiger Bestandteil des weltweiten Kampfes gegen die Tuberkulose sein. Das folgern amerikanische und taiwanesische Forscher aus den Ergebnissen ihrer Studie. Diese hatte ergeben, dass Raucher mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit an Tuberkulose erkranken wie Nichtraucher. Ursache dafür ist wahrscheinlich, dass Tabakkonsum die Lunge auf verschiedene Arten schädigt und dadurch die Infektionsabwehr schwächt. Warum Rauchen das Tuberkuloserisiko für junge Menschen stärker erhöht als für alte, müsste in weiteren Untersuchungen noch geklärt werden, schreiben die Wissenschaftler im "American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine".

Die Studie erfasste Daten von 17.700 Menschen in Taiwan, die älter als zwölf Jahre waren und deren Altersstruktur der der Gesamtbevölkerung entsprach. Im Beobachtungszeitraum von 3,3 Jahren erkrankten 57 Probanden an Tuberkulose. Nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren - darunter Alkoholkonsum und allgemeine Lebensverhältnisse - ergab sich für Raucher ein zweifach erhöhtes Krankheitsrisiko. Für Raucher unter 65 Jahren stieg dieses Risiko sogar noch stärker an. Außerdem stellten die Forscher der Harvard School of Public Health einen engen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des Zigarettenkonsums und der Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung fest.

In den von der Tuberkulose stark betroffenen Ländern ist auch der Anteil von Rauchern in der Bevölkerung sehr hoch. Daher, so die Autoren, wären Maßnahmen zur Senkung der Raucherquoten dort besonders Erfolg versprechend, wenn man die Zahl der Tuberkuloseinfektionen verringern will.

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Quelle: "Association between Tobacco Smoking and Active Tuberculosis in Taiwan - Prospective Cohort Study", Hsien-Ho Lin et al.; American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, Vol. 180, p. 475, DOI: 10.1164/rccm.200904-0549OC


 

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