Multiple Sklerose: Rauchen beschleunigt Krankheitsentwicklung
"Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass Rauchen bei Multipler Sklerose ein so genannter Lifestyle-Risikofaktor ist, den betroffene Patienten selbst ändern können", sagt Thomas Berger, Leiter der Arbeitsgruppe für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose an der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie. Er und seine Kollegen untersuchten zusammen mit Forschern der Harvard University 129 Patienten, bei denen erstmals Krankheitssymptome einer Multiplen Sklerose aufgetreten waren. Innerhalb von drei Jahren kam es bei Dreiviertel der Raucher zu einem zweiten Krankheitsschub, unter den Nichtrauchern nur bei der Hälfte. Zudem trat der zweite Schub bei Rauchern früher auf und führte insgesamt häufiger zu einem chronisch fortschreitenden Verlauf. In einer bereits angelaufenen größeren Studie wollen die Mediziner den Zusammenhang näher untersuchen.
Bei der Multiplen Sklerose werden die isolierenden Hüllen um die Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark zerstört. Typische Symptome des ersten Krankheitsschubs sind Seh- und Gefühlsstörungen, Lähmungen, Gang- und Gleichgewichtsstörungen.