Mikro-Motor für winzige Kühlschränke

Peter Steeneken und seine Kollegen im Forschungszentrum des Chipproduzenten NXP in Eindhoven versetzten einen wenige Mikrometer kleinen Einkristall-Resonator aus n-dotiertem Silizium mit Wechselstrompulsen in kleine Schwingungen. Wegen des piezoresistiven Effekts des Materials änderte sich bei diesen Bewegungen auch der elektrische Widerstand. Dadurch konnte ein parallel fließender Gleichstrom den Resonator mal mehr, mal weniger erwärmen. Diese Temperaturschwankungen ließen das Material abwechselnd ausdehnen und schrumpfen. Das ist die Basis für eine Wärmemaschine analog zu einem Verbrennungsmotor, bei dem sich die Zylinder schnell heben und senken.
In diesem Resonanzfall wandelt der Resonator elektrische und thermische Energie wie eine Wärmemaschine in mechanische Bewegung um. Obwohl es sich um ein eindrucksvolles Grundlagenexperiment handelt, könnte es praktische Anwendungen nach sich ziehen. Denn über diesen thermodynamischen Prozess ließen sich theoretisch Kältemodule entwickeln, die wegen ihrer geringen Größe in schnell getaktete Prozessoren integriert werden und diese aktiv kühlen könnten.
preprint, arXiv:1001.3170v1
http://www.nature.com/nphys/journal/vaop/ncurrent/full/nphys1871.html