Mehr Todesfälle durch Magen-Darm-Entzündungen

Tagungsbericht: In den USA haben sich die Zahlen innerhalb von sieben Jahren verdoppelt
Clostridium difficile
Clostridium difficile
© CDC/Lois S. Wiggs
Atlanta (USA) - Die Zahl der Menschen, die an einer Magen-Darm-Entzündung verstorben sind, hat sich in den USA von 1999 bis 2007 mehr als verdoppelt. Auslöser dieser tödlichen Entzündungen des Verdauungssystems waren vor allem Noroviren und Clostridium difficile - eine Bakterienart, die auch in Europa häufig Krankenhausinfektionen verursacht. Die aktuellen Daten ihrer Studie stellten US-Forscher heute auf einer internationalen Konferenz zu Infektionskrankheiten (ICEID) in Atlanta vor.

„Magen-Darm-Entzündungen sind sehr verbreitet, können aber auch sehr gefährlich werden“, warnt Aron Hall. Der Hauptautor der Studie und Mitarbeiter an den Centers for Disease Control (CDC) hatte Daten des nationalen Zentrums für Gesundheitsstatistiken der USA ausgewertet. Demnach stieg dort die Zahl der Todesfälle durch Magen-Darm-Entzündungen innerhalb von acht Jahren von 7.000 auf mehr als 17.000 pro Jahr. Vor allem Menschen über 65 waren betroffen, die mehr als 80 Prozent der Toten ausmachten.

Entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes werden medizinisch „Gastroenteritis“ genannt, im Volksmund auch Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall. Besonders erschreckend für Hall und seine Kollegen war bei der aktuellen Studie, dass sich die Zahl der Todesfälle durch C. difficile im Beobachtungszeitraum verfünffacht hat. Die Wissenschaftler fordern daher: „Wir brauchen effektivere Maßnahmen, um Magen-Darm-Entzündungen zu verhindern, zu diagnostizieren und zu behandeln – insbesondere für C. difficile und Noroviren bei älteren Menschen.“

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Quelle: International Conference on Emerging Infectious Diseases (ICEID 2012) in Atlanta, Vortrag: „Deaths from gastroenteritis doubles“


 

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